Berlin wird HFE-frei
Die Pneumatik Berlin GmbH Medical Systems und die ZeoSys ENERGY GmbH haben ein Patent zu einer Filtertechnik entwickelt, mit der erstmals die Hydrofluorether (HFE)-Narkosegase Sevofluran, Desfluran und Isofluran aus der Abluft von Krankenhäusern vollständig entfernt werden können.
Das Land Berlin unterstützt diese Idee durch Förderung eines dreijährigen FuE-Projektes im Rahmen des Berliner Programms für nachhaltige Entwicklung (BENE). Mit dem zu entwickelnden zentralen Abgasfilter sollen Krankenhäuser zukünftig in die Lage versetzt werden, den Treibhausgasausstoß deutlich zu senken.
Narkosegase aus Narkosegasfiltern werden dann nicht mehr, wie jetzt üblich, kostenintensiv entsorgt (verbrannt), sondern einer Rückgewinnung und Wiederverwertung zugeführt. Diese Möglichkeit ist weltweit einzigartig.
Was kaum jemand weiß
Krankenhäuser sind die größten Emittenten für die überaus schädlichen Treibhausgase Hydrofluorether (HFE).
86% der HFE-Emissionen in Deutschland gehen auf das Konto medizinischer Anwendungen in Krankenhäusern und Tierkliniken. 14% der HFE-Gase werden von der Industrie, insbesondere Halbleiter- und Elektronikindustrie in die Umwelt freigesetzt.
Die Gesamtemission in Deutschland an HFE beträgt 89.000 t CO2-Äquivalente pro Jahr. Daran sind die Krankenhäuser mit einem Anteil von rund 77.000 t CO2-Äquivalenten beteiligt.
Wir bauen darauf
In dem angenommenen Szenario werden die städtischen Krankenhäuser Berlins und die zehn Krankenhäuser mit dem BUND-Gütesiegel „Energiesparendes Krankenhaus“ die ersten sein, die die Filtersysteme relativ zeitnah nach Projektende installieren. Infolge der Vorbildwirkung wird der Druck auf die anderen Krankenhäuser steigen, ebenso die Filtersysteme in die Abgassysteme einzubauen. Von daher besteht das Potenzial, dass Berlin bereits im Jahr 2026 mehr als 80 % der HFE-Emissionen eliminiert hat.
Projektförderung
Das Vorhaben "Berlin HFE-emissionsfrei-Entwicklung von HFE-Filtersystemtechnik für Berliner Betriebsstätten (Projektlaufzeit: 01.12.2017 - 31.01.2021) wird im Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Berlin (Förderkennzeichen 1211-B5-O, 1187-B5-O).
|  |
